Langsam wird’s unheimlich! Der ASC 09 blieb auch am 10. Spieltag der Oberliga-Westfalen ungeschlagen. Mehr noch: Durch den 2:0 (2:0)-Heimsieg im Top-Duell gegen den Tabellenvierten Westfalia Rhynern schlossen die Aplerbecker in der Tabelle mit 22 Punkten zum SV Lippstadt 08 auf. Der Spitzenreiter hatte bereits am Freitagabend mit 1:2 gegen Arminia Bielefeld II verloren

Als der gute Schiedsrichter Ali Magrouda die Partie im Urlaubsguru-Waldstadion nach 90+5 Minuten abpfiff, drehte sich Keanu Diskau zum Vereinsheim, richtete den Blick nach oben und reckte Marco Stiepermann und Justin Martin die geballte Faust entgegen (Foto unten). Trainer und Co-Trainer der Aplerbecker hatten die Partie vom Dach aus beobachtet (Foto oben). Beide waren gesperrt, weil sie beim 1:1 in Rheine nach dem Schlusspfiff die Rote Karte gesehen hatten. So führte Torwarttrainer David Ringel gegen Rhynern von der Bank aus Regie – und das offensichtlich sehr gut. Denn in einer Partie, die den Ansprüchen an ein Spitzenspiel vom Anpfiff an gerecht wurde, waren die Gastgeber griffig und konsequent. Da war viel Tempo im Spiel. Viel Dynamik. Beide Teams vermittelten klar den Eindruck: Wir wollen Fußball spielen. Nicht taktieren. Nicht mauern. Her mit dem Ball!

Die ersten Möglichkeiten hatte der ASC 09 durch Elias Boadi Opoku (3.) und Jan-Patrick Friedrich (13.), die erste zwingende Chance der anfangs noch etwas besser organisiert auftretende Gast. Kerem Yüksel Karyagdi scheiterte allerdings an Torwart Joel Nickel. Und so hieß es statt 0:1 wenig später 2:0. In der 27. Minute nagelte Lars Warschewski einen Freistoß aus 17 Metern Entfernung flach ins Netz. Nur drei Minuten später erwischte Rafael Camprobin Corchero den Ball aus 20 Metern per Dropkick so perfekt, dass Rhynerns Keeper Christopher Balkenhoff ihn nur noch an sich vorbeirauschen hörte. Ein Treffer der Kategorie »BÄÄÄMMM«!

Auch nach dem Wechsel gehörten die ersten Möglichkeiten den Gastgebern. Torjäger Maximilian Podehl zwang Balkenhoff in der 53. Minute zu einer Glanzparade. Florian Rausch versuchte es nach knapp einer Stunde in bester Lothar-Emmerich-Manier mit der linken Klebe aus spitzem Winkel – und verfehlte knapp.

Danach wurde die Westfalia wieder stärker, übernahm die optische Hoheit, kam aber nur aus der Distanz zu Abschlüssen, weil der ASC 09 bärenstark verteidigte. Ein einziges Mal musste Joel Nickel im ASC 09-Gehäuse per Glanztat retten: in der 76. Minute bei einem Kopfball von Jonah-Frederik Wagner. Zu diesem Zeitpunkt hätte es eigentlich schon 3:0 stehen müssen, doch Opoku war kurz zuvor nach einem kapitalen Bock von Michael Wiese freistehend an Balkenhoff gescheitert.

Am Ende stand nicht nur der nächste Sieg, sondern auch das nächste »zu Null«. Langsam wird’s unheimlich!

ASC 09:
Joel Nickel – Keanu Diskau, Jan-Patrick Friedrich, Jan Stuhldreier, Elias Boadi Opoku (83. Dan Tshibaka Tshimanga), Luis Kehl (74. Justus Zimmermann), Florian Rausch, Lars Warschewski, Rafael Camprobin Corchero (78. Lewin Alexander D Hone), Josip Kopecki (46. Samer-Amer Sarar), Maximilian Podehl
Tore:
1:0 (27.) Lars Warschewski, 2:0 (30.) Rafael Camprobin Corchero
Nächstes Spiel:
SV Schermbeck – ASC 09 (So., 19. Oktober, 15:00 Uhr)