Tolle Kulisse, tolle Atmosphäre – und das erwartet packende Revierderby. Nur der Ausgang stimmte nicht. Im Sonntagabend-Thriller zwischen den Handball-Damen des ASC 09 und der PSV Recklinghausen setzten sich die Gäste am Ende mit 25:24 (13:13) durch. Riesenjubel bei den Gästen in Grün, tiefe Enttäuschung und Frust beim Team von Trainer Dirk Niedergriese. Statt den Anschluss an Platz sechs wiederherzustellen und einen direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten, rutscht der ASC 09 nach der neuerlichen Niederlage vor dem Derby beim BVB 2 in der Drittliga-Tabelle weiter ab. Recklinghausen weist nun als Siebter 6:12 Zähler auf, der ASC 09, Borussia Dortmund und der Hannoversche SC folgen mit 6:14. Aber: Aufstecken ist keine Option. Die Saison ist noch lang – und die Entscheidung fällt möglicherweise sowieso erst in der Abstiegsrunde.
Während die personell angeblich angeschlagenen Gäste mit voller Kapelle anreisten, fehlten dem ASC 09 mit Jana Möllmann und Vanessa Schübbe verletzungsbedingt zwei der drei Torfrauen. Für Carolin Hohloch ist die Saison nach ihrem Kreuzbandriss ohnehin beendet. Immerhin: Vivien Busse konnte nach ihrer Ellenbogenverletzung wieder mitwirken. Ein Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams war nicht auszumachen. Zwar konnten sich die Gastgeberinnen in der 13. Minute auf drei Tore absetzen – der größte Vorsprung überhaupt in diesem Derby. Doch Recklinghausen, in der ersten Hälfte angeführt von Leonie Schmidhuber und Lara Janz, kämpfte sich wieder heran und glich bis zur Pause aus. Was da noch niemand ahnte: Das 12:11 sollte die letzte ASC 09-Führung bleiben, denn nach dem Wechsel legte die PSV immer wieder vor. Führung Recklinghausen – Ausgleich ASC 09 – Führung Recklinghausen . . . so ging das hin und her, obschon der ASC 09 PSV-Torjägerin Janz jetzt nahezu komplett aus dem Spiel nahm. Was den Gastgeberinnen hingegen nicht gelang, obwohl die Chance immer wieder da war: Den Bock einmal umzustoßen, ihrerseits in Führung zu gehen und den Gegner unter Druck zu setzen. 36 Sekunden vor dem Ende erkämpfte das Team von Dirk Niedergriese noch einmal den Ball – doch der letzte Ausgleich wollte nicht mehr fallen.