Die Chance war groß, im Duell mit dem SV Germania Fritzlar 1976 zwei Zähler daheim zu behalten und den Königsborner SV in der Drittliga-Tabelle ein wenig auf Abstand zu halten. Doch die Damen des ASC 09 ließen sie ungenutzt. In einem zähen Spiel unterlagen sie dem favorisierten, aber keineswegs furchteinflößend stark aufspielenden Gast aus Nordhessen nach 9:8-Halbzeitführung letztlich mit 19:24 und rutschten so bei Punktgleichheit (10:22) wieder hinter Königsborn auf Rang 10. – So sorgte an einem einmal mehr durch Corona-bedingte Spielausfälle verstümmelten Handball-Wochenende die 3. Damenmannschaft mit dem 25:15 im Bezirksliga-Derby bei der TSG Schüren für den lichten Moment.
Nein, Handball für Feinschmecker war es nicht, was die Damen des ASC 09 – ohne Trainer Dirk Niedergriese, Sonia Zander und Vanessa Schübbe – und des SV Germania Fritzlar den Zuschauern in der Sporthalle Aplerbeck 1 servierten. Es war eher ein Steak, das zu lange bei hoher Temperatur in der Pfanne gelegen hat. 1:1 nach zehn, 4:4 nach 18 Minuten – die Zwischenstände lassen ahnen, wie schwer sich beide Teams taten. Viele technische Fehler, viele ungenaue oder überhastete Abschlüsse. Waren beim Fritzlarer 37:23-Sieg im Hinspiel noch 60 Tore gefallen, so waren es diesmal zur Halbzeit gerade 17 – und von den neun, die der ASC 09 erzielt hatte, resultierten fünf aus Siebenmetern.
Bis zum 12:12 in der 41. Minute blieb die Partie in Durchgang zwei offen. Nach dem 12:16 kamen die Gastgeberinnen noch einmal auf 14:16 heran (47.). Doch in der Schlussphase besaß Fritzlar die größere Durchschlagskraft.
So schwer sich die Damen 1 in der Offensive taten, so souverän fuhr die 3. Damenmannschaft beim Derby in Schüren die Punkte ein und setzte sich mit 13:9 Zählern im Vorderfeld der Tabelle fest. Nur bis zum 3:3 (12.) konnte der Nachbar aus dem Dortmunder Süden mithalten, dann zündete das Team von Trainer Philipp Rückert den ersten Zwischenspurt zum 8:3 (19.). Nach der Pause ging’s dann vom 17:14 (50.) zum 20:14 (55.) endgültig entscheidend Richtung Sieg, ehe es in den Schlussminuten noch richtig deutlich wurde. Janine Schäfer und Emma Tripp waren mit je sechs Treffern die erfolgreichsten Torschützinnen.