Da fieberst du einem Spiel wochenlang entgegen, weil du weißt: Es wird vermutlich das Gipfeltreffen der beiden mit Abstand besten Teams der Liga. Da hast du den Bus voll mit Fans, die dich 60 Minuten lang lautstark unterstützen. Da bist du eigentlich tiptop vorbereitet – und dann geht das Ding sowas von nach hinten los!
Mit fünf Punkten Vorsprung reiste unsere 1. Damenmannschaft Richtung Siegerland und hätte bei einem Erfolg den Meistersekt schon kaltstellen können. Doch schon in den ersten Minuten deutete sich an, dass die Spielerinnen von Trainer Tobias Genau keinen Zugriff auf den starken Netphener Rückraum bekommen würden. Zu tief stand der Deckungsverband, rückte nicht auf die ballführenden Gegnerinnen heraus, übte keinen Druck aus – und so geriet der ASC 09 über 1:5 (7.) und 5:8 (16.) nach dem 8:11 (20.) bis zur 27. Minute mit 8:16 in Rückstand. Zur Pause waren es dann acht Tore Differenz und drei Minuten nach Wiederbeginn schon elf.
Wie es hätte funktionieren können, zeigten die Gäste aus Dortmund in der Phase zwischen der 34. und 42. Minute, als sie mit aggressivem und konsequentem Defensivverhalten kurzzeitig Ratlosigkeit bei Netphen hervorriefen, Ballverluste provozierten und diese nutzten, um bis auf fünf Treffer Rückstand zu verkürzen (17:22). Doch so schnell der zarte Funke Hoffnung aufgeglimmt war, so schnelll erlosch er auch wieder. Und am Ende war es dann eine satte, auch in dieser Höhe verdiente Klatsche.
ASC 09:
Vanessa Schübbe, Jana Möllmann; Kristin Gesing, Inga Spaan (3), Annika Kriwat (3), Vivien Busse (4), Katrin Premm, Carolin Hohloch (1), Maren Rynas (7/3), Lea Bachmann (1), Sara Gesing (1), Julia Feldmann (2), Alica Delere, Maike Esterhaus (1)