Fußball kann brutal, fies und ungerecht sein. Längst warteten die Zuschauer im urlaubsguru-Waldstadion auf den Schlusspfiff, als die SpVgg. Vreden in der siebten Minute der Nachspielzeit 20 Meter vor dem Tor einen letzten Freistoß zugesprochen bekam. Robin Schultealbert nahm Maß – und verwandelte unhaltbar zum 1:1-Ausgleich. Und Endstand. Denn der Schiedsrichter pfiff die Partie, die der ASC 09 über weite Strecken klar dominiert hatte, gar nicht wieder an.

Es war nach dem 2:2 in Rheine, dem 0:4 gegen Siegen und dem 0:1 in Ennepetal das vierte Spiel in Folge ohne Sieg. Und weil den Aplerbeckern unter der Woche nach dem Ausschluss des TuS Bövinghausen auch noch sechs Punkte abgezogen wurden, liegen sie in der Oberliga-Tabelle mit 37 Punkten nunmehr auf Rang sechs.

Ärgerlich war der späte Ausgleich insbesondere deshalb, weil sich die Gastgeber gegenüber der Partie in Ennepetal deutlich verbessert präsentierten. Der ASC 09 war von Anfang an griffig und spielte zielstrebig nach vorne. Was sich die Elf von Trainer Marco Stiepermann letztlich vorwerfen (lassen) musste: Sie betrieb in der ersten Halbzeit Chancenwucher, legte nach dem 1:0 nicht nach – und verlor in der Schlussviertelstunde dann auch die Kontrolle.

Der Reihe nach: Kapitän Maximilian Podehl hatte schon in der 5. Minute das 1:0 auf dem Fuß. Nach 20 Minuten prüfte er Gästekeeper Noel Oellerich per Direktabnahme; den Abpraller bekam Josue Santo freistehend nicht unter Kontrolle. Auch Elias Boadi Opoku (29.), noch einmal Podehl (32.) und Santo (38.) vergaben gute Möglichkeiten. Zur Pause hätte es gut und gerne 2:0 oder 3:0 stehen können.

Die Versäumnisse im Abschluss arbeiteten die Aplerbecker nach Wiederbeginn schnell auf. Gerade fünf Minuten waren gespielt, als Torjäger Podehl mit seinem 24. Saisontor das 1:0 erzielte. Der Treffer ging zu 80 Prozent auf das Konto von Florian Rausch, der sich auf der linken Seite ganz stark durchgesetzt und Podehl am Fünfmeterraum mustergültig bedient hatte.

Auch nach der Führung blieb der ASC 09 überlegen, war jetzt aber nur noch selten zwingend. Dan Tshibaka Tshimanga hatte in der 80. und 84. Minute zweimal aus halbrechter Position die Möglichkeit, den Sack zuzumachen – einmal parierte der Keeper stark, einmal strich der Ball knapp über die Latte.

Und dann kam die siebte Minute der Nachspielzeit. Handspiel ASC 09. Freistoß Vreden. Frust ASC 09.

ASC 09:
Joel Nickel, Jan-Patrick Friedrich, Jan Stuhldreier, Jannik Urban (90.+1 Arbnor Murati), Elias Boadi Opoku (69. Lars Warschewski), Keanu Diskau, Maximilian Podehl, Florian Rausch (79. Eron Morina), Rafael Camprobin Corchero (63. Dan Tshibaka Tshimanga), Josue Santo (82. Marcel Münzel), Len Wilkesmann
Tore:
1:0 (50.) Maximilian Podehl, 1:1 (90.+7) Robin Schultealbert
Nächstes Spiel:
Concordia Wiemelhausen – ASC 09 (So., 6. April, 15:00 Uhr)

Foto: Martin Hammeke