Fußball-Oberligist ASC 09 Dortmund hat den Vertrag mit Marco Stiepermann (Foto, M.) vorzeitig verlängert. Der ehemalige Profi wird die Geschicke beim Aplerbecker Traditionsklub auch in der Saison 2024/25 leiten – und zwar weiterhin in seiner Doppelrolle als Spielertrainer. Mit ihm bleiben auch sein Bruder Marcel (r.) und Justin Martin (l.) als Co-Trainer im Urlaubsguru-Waldstadion.
„Wir haben mit Marco einen absoluten Volltreffer gelandet und sind sehr froh, dass wir uns zu diesem frühen Zeitpunkt bereits auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnten, weil das auch positive Effekte auf unsere Kaderplanung haben wird“, sagt Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des ASC 09. „Die Entwicklung, die die Mannschaft in den zurückliegenden Monaten unter Marco, Marcel und Justin genommen hat, ist herausragend und übertrifft ehrlich gesagt unsere Erwartungen.“
Die Dortmunder belegen aktuell punktgleich mit Spitzenreiter SF Lotte (beide 31 Zähler) den zweiten Tabellenplatz in der Oberliga Westfalen und damit einen Aufstiegsrang zur Regionalliga. Das Team gewann bei einem Torverhältnis von 17:3 alle sieben Auswärtspartien und ließ in den 13 Saisonspielen insgesamt erst sieben Gegentreffer zu – mit Abstand die wenigsten der Liga.
„Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, wie stabil und gefestigt unsere Mannschaft auftritt. Es macht aktuell, glaube ich, wenig Spaß, gegen uns zu spielen“, sagt Samir Habibovic. „Das ist natürlich in allererster Linie das Verdienst des Trainerteams. Die drei sind fachlich top und haben darüber hinaus einen tollen Teamspirit geschaffen.“ Nicht zuletzt bringt Ex-Profi Marco Stiepermann, der 2011 unter Jürgen Klopp mit Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde und 2019 und 2021 mit Norwich City zweimal den Aufstieg in die englische Premier League schaffte, auch seine fußballerische Qualität ein. Insbesondere das Zusammenspiel mit Torjäger Maximilian Podehl funktioniert von Woche zu Woche besser. Podehl steht inzwischen schon wieder bei neun, Stiepermann selbst bei fünf Saisontoren.
„Der ASC 09 ist meine erste Trainerstation. Schon deshalb ist seit dem Trainingsauftakt im Juni für mich vieles neu. Und die Doppelrolle als spielender Trainer macht es natürlich noch einmal spezieller“, sagt Marco Stiepermann. „Aber es macht hier in Aplerbeck einfach auch riesengroßen Spaß. Der Verein wird seriös geführt, und mit Samir Habibovic haben wir einen Sportlichen Leiter, der uns Trainern den Rücken freihält. Das sind optimale Grundvoraussetzungen, um auch in Zukunft erfolgreich zu arbeiten.“
Wer Marco Stiepermann im Trainings- und Spielbetrieb beobachtet, den beeindruckt vor allem seine Unaufgeregtheit. „Marco hat in seiner aktiven Laufbahn so viel erlebt und aufgesogen – das verschafft ihm als Trainer und Spieler eine natürliche Autorität“, lobt Habibovic seinen Coach. Der kann dank seiner Erfahrung auch mit Druck umgehen. Obwohl er den beim ASC 09 gar nicht hat. Die Aplerbecker haben den Aufstieg in die Regionalliga nie als Ziel ausgerufen und tun es auch jetzt nicht.
Aber: Sie bereiten sich im Hintergrund auf das »Abenteuer Regionalliga« vor. Wenn sie auch nach dem letzten Spieltag einen der ersten beiden Plätze belegen und sich die Rahmenbedingungen herstellen lassen, die es braucht, um die Spielberechtigung für die vierthöchste Spielklasse zu erhalten, würden sie nicht »nein« sagen. Die Lizenz wird der ASC 09 ohnehin wieder beantragen. Darin hat er schon eine gewisse Routine. Nur ist bisher eben noch nie der »Ernstfall« eingetreten . . .
Foto: Martin Hammeke