(17.07.2017) Phase 1 der Vorbereitung auf die Landesliga-Saison 2017/18 ist bereits Geschichte. Henning Becker, der neue Trainer auf der Bank unserer 1. Herrenmannschaft, hat die Jungs um Matthias Wittland und Marc Bradtke in eine 14-tägige Aktiv-Erholung geschickt. Fünf Testspiele hat das Team bereits absolviert, vier davon gewonnen. Wir haben mit Henning Becker über seine ersten Eindrücke, seine Pläne und Ziele gesprochen.
Hallo, Henning, nach vielen Jahren zurück beim ASC 09: Wie fühlt sich das an?
Henning Becker: Sehr, sehr gut. Es war ein bisschen so, als ob man nach Hause kommt. Ich habe viele bekannte Gesichter wiedergesehen. Vor allem aber habe ich auch viele neue Leute angetroffen, die beim ASC 09 eine unglaublich engagierte Arbeit machen. Dieser Verein hat zurecht einen guten Ruf, und er hat gute Perspektiven. Mein Co-Trainer Bastian Heinrich und ich sind sehr herzlich aufgenommen worden. Wir haben in diesen ersten Wochen einen Mordsspaß bei der Arbeit.
Du triffst eine Mannschaft an, die im Kern über mehrere Jahre hinweg zusammengewachsen ist, den Aufstieg in die Landesliga und dort auf Anhieb Platz vier geschafft hat. Dein erster Eindruck?
Becker: In unserem Kader ist viel Qualität vorhanden. Wir haben echte Führungsspieler wie Marc Bradtke, Matthias Wittland und Niklas Grotemeyer, die Verantwortung übernehmen und unglaublich wichtig für das Teamgefüge sind. Mein Ziel ist aber, peu a peu junge Spieler wie unsere Neuzugänge David Wolf , David Poggemann, Tim Nimmesgern und am allerliebsten Talente aus dem eigenen Nachwuchs heranzuführen. Mit Tim Mecklenbrauck, Maximilian Baas und Merlin Hubmann werden drei Spieler aus dem A-Jugend-Oberligateam regelmäßig bei den Herren mittrainieren und ganz sicher auch schon Einsatzzeiten bei den Herren erhalten.
Du bist ein sehr kommunikativer Typ, andererseits aber kein Trainer, der jedes Detail ausdiskutiert. Wo ziehst Du die Grenze?
Becker: Ich erkläre im Training viel; mir ist auch die Meinung der Spieler wichtig. Gerade der intensive Austausch mit den Führungsspielern ist elementar. Über taktische Dinge entscheide am Ende aber ich. Ich muss ja auch den Kopf dafür hinhalten, wenn’s nicht funktioniert. Und über Fitness lasse ich auch nicht mit mir reden. Fitness ist die Basis für erfolgreichen Handball. Viele Spiele verlaufen knapp und werden erst in den letzten Minuten entschieden. Wenn man da noch einmal zulegen kann, könnte das den Ausschlag geben.
Dominik Bradtke, David Wolf, David Poggemann und Tim Nimmesgern: Bei unseren vier Neuzugängen ist nominell kein „Kracher“ dabei. Dein erster Eindruck von ihnen?
Becker: Sehr gut. Für Dominik ist es ja auch eine Rückkehr „nach Hause“. Die beiden Davids haben Entwicklungspotenzial, und Tim Nimmesgern wird Marc Bradtke auf der Spielmacherposition entlasten. Alle vier haben sich toll in die Mannschaft eingefügt. Dazu kommen die drei genannten A-Jugendlichen, die ja gewissermaßen auch Neuzugänge sind. Die Geschlossenheit ist jetzt schon top; wir haben eine tolle Stimmung im Kader. Also, ganz ehrlich: Bisher macht die Mannschaft es uns sehr leicht.
Auf welche Art Handball dürfen sich die Fans des ASC 09 denn unter dem Trainer Henning Becker einstellen?
Becker: Bei mir steht die Defensive an erster Stelle – und für meinen Co-Trainer Bastian Heinrich gilt das fast noch mehr. Nur, wenn wir hinten hart arbeiten und kompakt stehen, können wir Erfolg haben. Wir wollen über Ballgewinne ins Tempospiel kommen; die schnellen Außen dafür haben wir ja. Konsequent zupacken – das wird ein Schlüssel zu einer erfolgreichen Saison sein. Im Moment habe ich noch das Gefühl, dass unsere Mannschaft manchmal ein bisschen brav ist. Da können wir noch zulegen. Die anderen Mannschaften dürfen es ruhig eklig finden, gegen uns spielen zu müssen.
Apropos andere Mannschaften: Wie schätzt Du die Liga ein und wo siehst Du den ASC 09?
Becker: Allein schon aufgrund der vielen Dortmunder Derbys wird die Saison unglaublich spannend. Mit Oespel-Kley ist ein fünfter Dortmunder Klub aus der Bezirksliga aufgestiegen. Das werden tolle Duelle, hoch attraktiv für die Zuschauer. Sportlich erwarte ich schon, dass Höchsten und Dorstfeld sehr ernsthaft versuchen werden, ganz oben anzugreifen. Wir haben allemal das Potenzial, jede Mannschaft in der Liga mindestens zu ärgern. Wenn wir im oberen Drittel mitmischen und uns am Ende wieder um Platz fünf einsortieren, wäre es, glaube ich, eine gute Saison gewesen. Wichtiger als die nackte Platzierung ist mir, bei der Entwicklung unserer jungen Spieler voranzukommen.