Hallo Luca, schauen wir zunächst nochmal zurück. Das letzte Pflichtspiel liegt jetzt fast vier Monate zurück. Sag uns doch bitte, was für Dich aus der Saison 2017/18 in positiver und was in negativer Erinnerung geblieben ist.
Insgesamt können wir aus meiner Sicht von einer guten Saison sprechen. Wenn man sich vor Augen führt, dass wir seit Ende September 2017 kein Ligaspiel mehr verloren haben, ist es im Grunde ein Unding, dass wir den Aufstieg nicht haben verwirklichen können. Aber der bereits mehrfach erwähnte katastrophale Start hat uns am Ende um den Erfolg gebracht. Die ersten fünf Spiele der Saison sind rückblickend schon eine ziemlich negative Erinnerung. Umso höher rechne ich der Mannschaft die restliche Serie und die deutlich verbesserten Auftritte mit den entsprechenden Ergebnissen an.
Habt ihr euch zur Saison 2018/19 verstärkt? Sind Abgänge zu verzeichnen?
Wir sind komplett zusammengeblieben. Dazu haben wir es geschafft, einige unserer langjährigen Jugendspieler von einem Verbleib in der „Zweiten“ zu überzeugen. Mit Philipp und Timo Stöwhase, Nico Kiese, Thorben Szuszies und Merlin Hubmann haben wir noch deutlich an Qualität auf nahezu allen Positionen gewonnen. Merlin absolviert dazu die komplette Vorbereitung bei der „Ersten“ und macht sich dort wirklich hervorragend.
Seit wann seid ihr wieder im Training und wie sieht Dein Zwischenfazit zur aktuellen Vorbereitung aus? Wie verliefen die Testspiele/Turniere aus Deiner Sicht?
Gerade im Moment haben die Jungs eine Woche Pause. Wir sind Ende Juni gestartet und haben bisher vor allem an Physis und weniger an konzeptionellen Aspekten gearbeitet. Ab nächster Woche geht es dann in den zweiten Teil der Vorbereitung, in dem wir uns schwerpunktmäßig um spieltaktische Dinge kümmern werden. Bislang bin ich durchaus zufrieden. Natürlich wünscht man sich als Trainer immer einen vollen Kader beim Training und möchte mit allen gleich oft und intensiv arbeiten. Leider ist das aufgrund von Urlaub, Arbeit und anderen Verpflichtungen nur bedingt möglich. Aber das geht sicher nicht nur mir als Trainer so…
Die Testspiele, die wir absolviert haben, waren okay. Wir hatten stets Phasen, in denen wir überzeugen konnten, gepaart mit Phasen, in denen es ganz und gar nicht lief. Allerdings haben die Jungs am vergangenen Wochenende gegen die DJK Saxonia wirklich auf ganzer Linie überzeugt. Wenn wir es schaffen, solche Leistungen konstant auf die Platte zu bringen, sind wir für jeden in der Liga schwer zu schlagen.
Werdet ihr noch weitere Testspiele haben? Wie sieht die weitere Vorbereitung aus?
Wir testen insgesamt noch vier Mal bis zum Saisonstart – davon zwei Mal im Rahmen unseres Trainingslagers Mitte August. Dabei wollen wir nochmal am Feinschliff arbeiten und uns final auf die kommende Saison einstimmen.
Wie sehen eure Ziele für die neue Saison aus?
Nachdem wir letztes Jahr als Aufsteiger zwar intern auch das Ziel hatten, ganz oben anzugreifen, sind wir dieses Jahr – besonders aufgrund des noch einmal verbesserten Kaders – in der Situation, dass ein Aufstieg fast Pflicht ist. Doch fürs Erste würde ich mir einen Auftaktsieg wünschen. Dann hätten wir schon einmal einen Fortschritt zum letzten Mal gemacht. Unsere Mannschaft ist unheimlich jung. Ich betreue die Jungs nun seit zwei Jahren und weiß, was sie zu leisten imstande sind. Allerdings hat es auch immer wieder Rückschläge gegeben. Wenn wir es schaffen, diese zu vermeiden und als Team noch enger zusammenzurücken, habe ich keine Bedenken, dass wir den Aufstieg schaffen. Aber auch nur dann…
Wer sind für dich die weiteren Favoriten um den Aufstieg?
Die Liga ist aufgrund der Zusammenlegung der Staffeln noch schwieriger auszurechnen. Marterloh hat mich letzte Saison überrascht. Asseln und Komet werden als Absteiger wieder eine gute Rolle spielen wollen; und auch Dorstfeld II ist eine Mannschaft, die aus meiner Sicht ein gehöriges Wort um die Aufstiegsplätze mitsprechen wird. Dazu kommen wie jede Saison ein bis zwei Überraschungen. Es wird definitiv eine lange, spannende Saison.
Am 1. Spieltag geht es sofort gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg. Der TV Asseln wird dann Gast in Aplerbeck sein, definitiv ein Gradmesser. Hat deine junge Truppe aus den Fehlern der letzten Saison (Anm. d. Redaktion: kein Sieg aus den ersten vier Spielen; dadurch war der Aufstiegszug schon abgefahren) gelernt? Wie hoch ist der Stellenwert dieses Spiels für Dich?
Ich habe es bereits angesprochen. So etwas wie im letzten Jahr sollte uns tunlichst nicht nochmal passieren. Es ist in jedem Fall der angesprochene Gradmesser. Die Jungs vom TVA spielen einen sehr emotionalen, körperbetonten Handball. Wir brauchen eine Top-Leistung, um die Punkte am 9. September in Aplerbeck zu behalten.
Wer oder was kann euch dieses Jahr stoppen auf eurem Weg?
Die Konkurrenten habe ich genannt. Aber vor allem geht es um die Stabilität in unserer Mannschaft. Wir müssen beweisen, dass wir stärker sind als im letzten Jahr.
Wie sieht die Zukunftsplanung für die 2.Herren aus?
Wir sind vor zwei Jahren mit der Mannschaft neu an den Start gegangen. Ich habe keinerlei Erfahrung als Trainer gehabt und wir mussten mit nichts als einem Plan etwas aufbauen. Dass wir jetzt mit einem qualitativ so gut aufgestellten Kader in die dritte Saison gehen und berechtigterweise den Aufstieg als Ziel formulieren, ist aus meiner Sicht eine tolle Leistung von allen Beteiligten. Das möchten wir weiter ausbauen. Wir wollen weiterhin ein Augenmerk auf die gute Jugendarbeit legen und immer wieder Jungs aus der eigenen Jugend bei uns integrieren. Ich denke, wir sind insgesamt auf einem guten Weg und ich freue mich wirklich sehr auf die kommenden Aufgaben.