Die einen jubelten, als hätten sie das Spiel gewonnen. Die anderen holten sich den Applaus ihrer Fans eher bedröppelt ab – als hätten sie das Spiel verloren. Die einen waren die Gastgeber aus Unna-Massen. Die anderen waren die Gäste aus Aplerbeck. Für den letztjährigen Landesliga-Vizemeister fühlte sich die Punkteteilung zum Saisonstart 2022/23 wie eine Niederlage an. Durchaus verständlich . . .
. . . denn 3:55 Minuten vor dem Ende hatte der ASC 09 noch mit drei Toren Vorsprung geführt. 28:25 stand es da aus Sicht der Gäste, die es gegen Unnas offene Manndeckung aber versäumten, den entscheidenden Stich zu setzen. So kam die SGH in einer hektischen Schlussphase doch noch zum Ausgleich.
Die Vorzeichen der Partie waren ein Spiegelbild der suboptimalen Saisonvorbereitung. So dezimiert war der Kader des ASC 09, dass Trainer Marc Bradtke im Laufe der Partie doch wieder aktiv auf dem Feld eingreifen musste. Auf Linksaußen starteten Philipp Stöwhase als Leihgabe der zweiten Mannschaft. Und in der Deckung klafften zunächst einige Lücken. Die Gäste bekamen Unnas Rückraum im ersten Durchgang einfach nicht verteidigt. Und so lag der ASC 09 nach eigener 4:3-Führung (10.) bald mit 4:7 (14.) und nach dem 11:11-Ausgleich (22.) unmittelbar nach Wiederbeginn mit 14:17 zurück. Auch in der 38. Minute betrug der Rückstand noch drei Tore – 17:20. Doch jetzt änderte sich etwas im Spiel des ASC 09. Über eine deutlich aggressivere Deckung zog er Unna erkennbar den Zahn. In der Offensive machten die Neuzugänge Lauritz Wefing (7), David Fischer mit 100-Prozent-Quote von der 7m-Marke (7/4) und Anton Schoenle (4) ordentlich Bambule. Und so führten nach 53 Minuten plötzlich die Gäste mit drei Treffern – 25:22. Die Partie schien ein gutes Ende zu nehmen, doch im Finish hatte Lauritz Wefing dann zweimal Pech. Und so jubelte schließlich Unna-Massen. Während der ASC 09 eher bedröppelt zum Duschen schlich.
Am kommenden Wochenende ist der ASC 09 spielfrei; am 24. September steht dann das Dortmunder Duell beim TV Brechten auf dem Programm.
ASC 09:
Ulf Hering, Yannick Mohr, Alexander Hakenes; Fynn Mosel (3), Marc Bradtke (3), Noah Wefing (1), David Fischer (7/4), Lauritz Wefing (7), Lukas Walkenhorst (3), Nico Kiese, Anton Schoenle (4), Philipp Stöwhase, Joscha Kürpick