Nur sechs Punkte aus den ersten sechs Saisonspielen. Drei Heimspiele – drei Niederlagen. Nein, der Start in die Oberliga-Saison 2019/20 ist ganz und gar nicht so verlaufen, wie sich unser in den vergangenen beiden Jahren vom Erfolg verwöhntes Team das vorgestellt hat. Nachdem Trainer Daniel Sekic (Foto) in der ersten Enttäuschung über das jüngste 0:2 gegen RW Ahlen harte Kritik an der Mannschaft geäußert und auch sich selbst in Frage gestellt hatte, gab es unter der Woche zahlreiche Gespräche – u.a. einen intensiven Austausch zwischen der Sportlichen Leitung, dem Trainerteam und dem Mannschaftsrat. Als die Tür wieder auf ging, brachten die Beteiligten eine klare Botschaft mit: Die Mannschaft steht voll hinter dem Trainer, der Verein ohnehin. Jetzt heißt es, den Hebel gemeinsam umzulegen und wieder auf die Erfolgsspur einzubiegen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag, 22. September (15 Uhr), im Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Hamm. Dass ausreichend Qualität im Kader vorhanden ist, um den Bock umzustoßen, daran gibt es nicht den leisesten Zweifel.
Er investiere viel in die Mannschaft – und erhalte derzeit wenig zurück. Da müsse man sich dann schon fragen, ob das alles Sinn mache. Das war Sekics Kritik nach dem 0:2 gegen Ahlen. Aus der ersten Enttäuschung heraus fraglos verständlich. Bei den Spielern, die die Schuld für den schwachen Saisonstart selbstkritisch bei sich und nicht beim Trainerteam suchen, kam das dennoch nicht so gut an. Die Mannschaft hätte erwartet, dass man zunächst intern spricht – so lautet ein Kritikpunkt des Mannschaftsrates, den Sekic wiederum nachvollziehen konnte. Und so waren sich die Beteiligten bei der Analyse der Situation und der Aussprache schnell einig: Die Mannschaft will weiterhin mit den Trainern – und die Trainer haben weiterhin volles Vertrauen in die Mannschaft.
Klar ist auch: Die Verletzungsmisere im Defensivbereich hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es bisher nicht so lief, wie erhofft und erwartet. Doch das Lazarett in der Innenverteidigung lichtet sich – und mit Rückkehrer Paul Stieber stieß eine weitere hochkarätige Alternative hinzu. Möglicherweise unterschätzt haben die Verantwortlichen den personellen Umbruch. Auch wenn die meisten Leistungsträger nach der Saison 2018/19 beim ASC 09 blieben, sind doch erneut zahlreiche junge und talentierte Akteure zum Kader gestoßen, die Eingewöhnungszeit benötigen. Dass sich der Klub im Sommer erstmals zum „Saisonziel Aufstieg“ bekannt hat, habe die Erwartungshaltung gesteigert und den Druck gerade auf die noch unerfahrenen Neuzugänge erhöht. Auch diese Kritik aus dem Mannschaftsrat kam bei den Verantwortlichen an. Die ASC 09-Führung machte deshalb auch noch einmal deutlich, was 2017/18 und 18/19 gleichermaßen galt: Der Klub wäre auf das „Abenteuer Regionalliga“ vorbereitet – der Aufstieg ist in Aplerbeck aber immer eine „Kann“-Variante und niemals ein „Muss“!
Lange Rede – kurzer Sinn: Wir bewahren die Ruhe, schauen ab sofort von Spiel zu Spiel, zahlen dafür auch gerne fünf Euro ins Phrasenschwein und ziehen uns am eigenen Schopf aus dem Schlamassel. So macht man das nämlich in Aplerbeck.