Liebe Mitglieder, Fans und Unterstützer des ASC 09,

bestimmt beobachtet ihr auch, dass unsere Fußballer, obwohl als Oberligist hinter Türkspor Dortmund der klassenhöchste Dortmunder Amateurklub, in der Berichterstattung der Ruhr Nachrichten seit einigen Wochen kaum noch stattfinden. Vorberichte gibt es praktisch nicht mehr. Spielberichte werden auf den Umfang der Mindestinformationen zusammengestutzt. Und Berichte »außer der Reihe« sind gar nicht mehr zu lesen. Wahrscheinlich wundert ihr euch darüber und fragt euch, woran das liegt.

Nun, letztlich können wir auch nur spekulieren – aber zumindest an diesen Spekulationen möchten wir euch hiermit teilhaben lassen: Wie ihr wisst, streamen die Ruhr Nachrichten bereits seit einigen Jahren hinter der Bezahlschranke ihres Digital-Angebots RN+ viele Spiele live. So waren auch alle Begegnungen des diesjährigen Hecker-Cups wieder in Echtzeit und voller Länge zu sehen. Selbstverständlich mit unserer Genehmigung.

Mit Saisonbeginn machte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen dann bekannt, dass er mit dem Verlag der Ruhr Nachrichten und der FUNKE-Mediengruppe (u.a. WAZ, WR) einen Vertrag geschlossen hat, der künftig noch mehr Livestreams vorsehe. Gespräche darüber mit den Vereinen gab es nicht. Ob der Verband dafür von den Medienhäusern Zahlungen erhält, wissen wir nicht. Was wir hingegen wissen: Bei den Vereinen kommt nichts an. Anders als z.B. im Handballbereich, wo der ASC 09 verpflichtet ist, die Spiele der 1. Damenmannschaft in der Regionalliga selbst live zu streamen, dafür aber auch an den kostenpflichtigen Abrufen finanziell beteiligt wird.

Als sich die Ruhr Nachrichten vor dem ersten Oberliga-Saisonspiel unserer Fußballer gegen den TuS Bövinghausen für den Livestream anmelden wollten, haben wir die Übertragung abgelehnt. Seither haben die RN die Berichterstattung über unsere Fußballer weitgehend eingestellt. Jetzt fragt ihr möglicherweise nach dem Grund für unsere Ablehnung. Nun, die Partie gegen Bövinghausen ist das letzte verbliebene Dortmunder Derby in der Oberliga. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten, Speisen und Getränken leisten einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Abteilung. Wenn nur 100 Zuschauer*innen das Spiel zu Hause im Stream anschauen, statt bei uns im Stadion, fehlt uns ein vierstelliger Betrag in der Kasse.

Aber selbst wenn wir die Mindereinnahmen 1:1 erstattet bekämen, wäre das keine Lösung. Wir möchten die Menschen am Spielfeld haben und nicht auf der Couch. Die Gemeinschaft unserer Mitglieder und Fans ist unsere Daseinsberechtigung. Genau dafür engagieren sich Dutzende Helfer*innen in unserem Verein ehrenamtlich. Wenn das wegfällt, weil alle zu Hause den Stream einschalten, können wir den ASC 09 auch abwickeln, unser Vereinsheim schließen und auf der Konsole online »FIFA 24« gegeneinander spielen.

Der Verband sagt: Durch die Kooperation mit den Medienhäusern und die Ausweitung der Livestreams werde „unser Sport noch attraktiver“. Um es klipp und klar zu sagen: Wir sehen das nicht so!

Michael Linke
1. Vorsitzender
Frank Fligge und Marcus Schreier
Stv. Vorsitzende

Natürlich interessiert uns eure Meinung. Bitte nutzt die Kommentarfunktion unter diesem Bericht oder schreibt uns an geschaeftsstelle@asc-09-dortmund.de