Er führt nicht nur aktuell mit 18 Treffern die Torschützenliste der Fußball-Oberliga an. Maximilian Podehl ist – da wird niemand widersprechen, der für sich in Anspruch nimmt, etwas von Fußball zu verstehen – auch der herausragende Stürmer im Dortmunder Amateurfußball. Seit Jahren. Direkt aus der A-Jugend von Eintracht Dortmund kam der inzwischen 25-jährige Industriekaufmann zur Saison 2016/17 zum ASC 09. Mit Spielmacher Kevin Brümmer bildete er lange Zeit ein offensives Traumduo. Aber auch ohne seinen kongenialen Partner ist er der Albtraum gegnerischer Abwehrreihen. Jetzt hat »Maxi« für ein weiteres Jahr zugesagt . . .
. . . warum eigentlich?
Podehl: Es ist ja nicht die erste Verlängerung und es muss auch nicht die letzte bleiben. Ich fühle mich beim ASC 09 einfach wohl. Der Verein ist top geführt, Samir Habibovic macht als Sportlicher Leiter erstklassige Arbeit und die Gespräche mit ihm und unserem Vorsitzenden Michael Linke sind immer offen und gut. Das sind Leute, auf die du dich verlassen kannst.
Verlassen kann sich auch der ASC 09 auf dich. 114 Tore in 171 Pflichtspielen weist die Statistik aus. Aber das sind ja nur Zahlenwerte. Wer dich kennt, sagt: Der Maxi ist vor allem ein super Typ. Das müssen doch auch andere Vereine mitbekommen?!
Podehl: Klar, es gab auch für die nächste Saison wieder einige Anfragen. Innerhalb der Oberliga kommt für mich aber kein Wechsel in Frage. Und auch aus der Regionalliga müsste es ein Verein sein, der bei mir richtig was auslöst. So ein zündendes Angebot war aber bisher noch nicht dabei.
Dafür zündet die Perspektive beim ASC 09?
Podehl: Tatsächlich ja – und mit Blick auf die nächste Saison sogar noch mehr als bisher.
Das liegt woran?
Podehl: Zum einen hat das Gros der Leistungsträger ja schon zugesagt. Wir haben eine prima Mannschaft mit einem sehr positiven Teamgeist. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, Spaß und Erfolg zu haben. Nicht zuletzt rührt meine Vorfreude daher, dass wir mit Marco Stiepermann als Spielertrainer und dem Team um ihn herum einen ganz spannenden neuen Impuls bekommen. Wir haben schon Gespräche geführt. Und ich muss sagen: Seine Idee überzeugt mich komplett.
Verrat‘ uns ein wenig von der Idee!
Podehl: Der Plan ist, dem ASC 09 und unserem Team eine neue DNA zu verpassen. Mehr Ambition. Mehr Anspruch. Mehr Erfolgswille. Marco Stiepermann hat eine beachtliche Profi-Karriere hinter sich. Er war Deutscher Meister, hat in der Premier League gespielt. Er weiß, wie es ist, als Gastmannschaft an der Anfield Road in Liverpool herausgefordert zu werden. Das macht schon Eindruck. Ich habe richtig Bock, mit ihm zusammenzuspielen und mir von ihm vielleicht noch ein paar Tore mehr auflegen zu lassen.
Um in der Liga mal so richtig oben anzugreifen?
Podehl: Warum denn nicht. In den letzten Jahren waren wir ja ein paarmal gar nicht weit weg. Was mich ärgert: Wir spielen immer mal wieder richtig gute Phasen, gewinnen Spiele in Serie, pirschen uns an die Aufstiegsplätze heran – und dann kommt wieder so eine Phase wie in den vergangenen Wochen mit acht sieglosen Partien. Das ist nicht mein Anspruch und auch nicht unser Anspruch als Mannschaft. Gerade da bin ich aber überzeugt, dass das neue Trainerteam uns fußballerisch und taktisch auf das nächsthöhere Level bringen kann.
Lass uns kurz über das Thema »Pokal« reden. Der Traum lebt . . .
Podehl: Ehrlich gesagt, habe ich da früher nie ernsthaft drüber nachgedacht. DFB-Pokal-Hauptrunde – das war sooooo weit weg. Jetzt ist es plötzlich nah. Uns fehlen nur zwei Siege bis dahin, und keine der Mannschaften, die im Halbfinale um den Westfalenpokal stehen, ist übermächtig. Klar, wir haben gegen unseren nächsten Gegner FC Gütersloh in der Liga gerade klar verloren. Aber das wird in 14 Tagen ein anderes Spiel. Also ja: Der Traum lebt! Es wäre schon etwas Großes, mit dem ASC 09 im DFB-Pokal dabei zu sein. Für den Verein – aber auch für uns als Mannschaft.
Und wenn doch noch ein Regional- oder Drittligist bei dir anklopft, bei es plötzlich zündet?
Podehl: Ich habe mit Samir Habibovic und Michael Linke schon länger eine Vereinbarung, die ja auch kein Geheimnis ist. Wenn es so käme, würden die beiden mir keine Steine in den Weg legen. Ich weiß das – und ich weiß das zu schätzen. Das ist nicht selbstverständlich, aber es zeigt eben auch, welch vertrauensvolles Verhältnis wir pflegen.