Was für ein Thriller! Was für ein Jubel! Die Handballdamen des ASC 09 sind Westfalenmeister 2025! Mit einem hauchdünnen 24:23 (11:13)-Erfolg beim SV Teutonia Bochum-Riemke verteidigte die Mannschaft am letzten Regionalliga-Spieltag den ersten Platz vor Borussia Dortmund 2. Mit 45:7 Punkten schlossen die Aplerbeckerinnen die Spielzeit vor dem BVB (43:9) ab – und spielen nun ab Mai in der Aufstiegsrunde gegen Königsdorf (Niederrhein), Leihgestern (Hessen) und Leipzig oder Burgenland in Hin- und Rückspielen um einen von zwei freien Plätzen in der 3. Liga.
Die letzten Sekunden in der Heinrich-Böll-Sporthalle tickten wie in Zeitlupe herunter. Als die Schlusssirene dann endlich das wilde Getrommel von der Tribüne durchbrach, knallten Konfettikanonen. Die Spielerinnen bildeten eine riesige Jubeltraube. Die überragende Kreisläuferin Sara Breickmann sank, von Emotionen überwältigt, an Ort und Stelle zusammen, Trainer Daniel Buff hatte Freudentränen in den Augen. Staffelleiterin Gundula Bembom-Schoof überbrachte die Glückwünsche und die Meisterurkunde des Handballverbandes Westfalen und wünschte dem Team, das sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit goldenen Kronen geschmückt hatte, für die Aufstiegsrunde viel Erfolg wünschte. Vor der Halle spritzten wenig später die Sektfontänen. Der Reihe nach nahmen alle eine Dusche. Einige freiwillig, andere eher unfreiwillig. Aber letztlich alle sehr gerne. Denn dieser Sieg in Riemke hatte nicht nur eine grandiose Saison gekrönt. Er hatte auch noch einmal allen alles abverlangt. Körperlich wie nervlich.
Kompliment und Respekt daher an die Gastgeberinnen, für die es sportlich zwar um nichts mehr ging, die aber trotzdem noch einmal alles in diese Partie hineinwarfen, was sie hatten. Riemke, bekannt für seine brutal starke Offensive, aber nicht unbedingt für defensive Mauerkünste, nagelte in der Anfangsviertelstunde eine Deckung an den Kreis, an der sich der ASC 09 die Zähne ausbiss. Erst nach 9:49 Minuten gelang Sara Breickmann zum 1:3 der erste Treffer für die Gäste, die ihre Nervosität zu Beginn kaum verheimlichen konnten. Nach 13 Minuten führte Riemke sogar mit 6:1. Doch der Tabellenführer – eine seiner Stärken in der gesamten Saison – ließ sich nicht verrückt machen. Weil der Rückraum zunächst keine Lücken fand, übernahmen andere die Initiative: neben Sara Breickmann vor allem Sonia Zander mit drei Treffern in Folge zum 5:7-Anschluss (18.). Beim 10:9 (28.) hatte der ASC 09 den Anschluss hergestellt, beim 14:14 ((40.) glich er erstmals aus und legte zum 14:15 (43.) die erste Führung nach.
Doch noch einmal drehte Riemke die Partie, lag beim 21:18 (49.) wieder drei Tore vorn. Daniel Buff reagierte, setzte mit Jana Möllmann für die bis dahin durchaus überzeugende Vanessa Schübbe nochmal einen neuen Impuls – und die Torhüterin hatte in der Schlussphase mit einigen Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass die Gäste zunächst mit einem 4:0-Lauf 22:21 in Front gingen und auch Riemkes neuerliche Führung (23:22, 55.) kontern konnten. Emily Schmitz per Siebenmeter und Annika Kriwat lösten mit ihren finalen Toren Riesenjubel auf der Bank und auf der Tribüne aus. Es war geschafft. Der ASC 09 ist Westfalenmeister 2025!
ASC 09:
Vanessa Schübbe, Jana Möllmann; Julia Eckardt, Pia Kurzeja (2), Emily Schmitz (2), Mariuca Patru (1), Annika Kriwat (6), Finja Treue, Delia Topp, Sara Breickmann (7), Sonia Zander (4), Emma Kleikemper, Jule Bachen (1), Lyna Schwarz (1)
Foto: Uwe Kushauer