Am 10.07.2018 ging es für mich mal wieder auf die Reise nach Andorra zu den UCI Masters World Championships im Bikepark Vallnord. Wie schon letztes Jahr wurde die Veranstaltung dort ausgetragen, allerdings dieses Jahr nach dem World Cup der Profis. Dass das nicht wirklich ein Vorteil war kann sich jeder vorstellen der schon einmal nach einen Downhillrennen die Strecke besichtigt hat, sei es zu Fuß oder mit dem Bike. Die Bremswellen hatten gefühlt die Größe eines Waschbretts im Motocross und die Rinnen im unteren, steilen Teil der Strecke waren teilweise auch nur noch mit dem Zollstock messbar tief.

Umso beeindruckender zu sehen welche Leistungen die Profis an so einem Rennwochenende abrufen. Die knapp 720 Tiefenmeter und ca. 5 Minuten lange Strecke ist da mehr als nur ein dickes Brett das es zu bohren gilt. Dabei wird ein Maximum von allem abverlangt was den Downhillsport so interessant macht…die Kombination aus Physis, Psyche und Fahrtechnik.

Für mich geht es bei einer solchen Strecke im Wesentlichen darum mir meine Kraft so einzuteilen, dass ich mein Tempo auch bis hinunter ins Ziel bringen kann. Der Trackwalk zeigte uns dann das wir wie im Jahr davor schon, eine teilweise leicht geänderte Streckenführung gegenüber den Profis im unteren Drittel der Strecke fahren werden. Ansonsten zeigte sich die Strecke mal wieder als eine der besten die es gibt. Abwechslungsreich, mit offenen Waldstücken über perfekt geshapte Sprünge und Anlieger, harte und schnelle Steinpassagen, im oberen Teil flach mit Tretpassagen und im Verlauf immer steiler werdend bis zum Ziel. Alles was eine Downhillstrecke braucht und mehr als genug davon!

Der erste Trainingstag begann dann direkt mit mäßigem Regen der die untersten, steilen Teile unfahrbar machte. Mit Blick auf das Wetter entschloss ich mich Kraft zu sparen und das Training erst am Nachmittag zu beginnen. Was sich als eine gute Entscheidung herausstellen sollte. Von da an herrschten beste Bedingungen und man konnte sich ganz auf das Training konzentrieren. Bei mir in erster Linie nicht die Strecke, die hatte ich noch gut im Kopf, sondern viel mehr mein Bike, bzw. mein Fahrwerk. Im Gegensatz zu den sonstigen Rennanforderungen habe ich große Veränderungen bzgl. des Luftdrucks in Gabel und Dämpfer, den Druckstufen bis hin zur Verstellung des Winkels meines Lenkers und Wechsel auf andere Griffe vorgenommen. Alles mit dem Ziel einen soliden Lauf runter zu bringen.

Der Seedingrun war dann recht verhalten und vor allem der erste Lauf an einem Stück bis zum Ziel. Im Training habe ich mit einigen Stopps immer versucht mir meine Kräfte über die drei Tage einzuteilen und bin nie durchgefahren. Mit 6 Minuten und 19 Sekunden war ich aber leider etwas zu weit von meinem Ziel, der 6 Minuten Marke, entfernt und dementsprechend nicht ganz zufrieden. Im Rennlauf konnte ich mich dann noch einmal auf 6 Minuten und 6 Sekunden verbessern, aber leider nicht unter die 6 Minuten. Damit am Ende der 31.Platz und zufrieden wieder ohne Verletzung davon gekommen zu sein. Um eine Riesen-Erfahrung reicher bin ich weiterhin hungrig die 6 Minuten zu knacken, freue ich mich schon sehr auf das nächste Rennen mit fantastischen Leuten in einem fantastischen kleinen Land, auf einer der besten Strecken der Welt.

Cheers !