Fußball-Oberligist ASC 09 Dortmund und Trainer Antonios Kotziampassis (Foto) gehen ab sofort getrennte Wege. Die Entscheidung erfolgte in beiderseitigem Einvernehmen. Der 49-jährige Cheftrainer selbst hatte nach einer ausführlichen Analyse der sportlichen Situation am Mittwochabend angeboten, sein Amt zur Verfügung zu stellen. „Die Trennung fällt uns schwer“, sagt Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des Traditionsklubs aus dem Dortmunder Süden. „Toni hat beim ASC 09 gute Arbeit geleistet und ist zudem ein ganz feiner Mensch. Unsere Bestandsaufnahme hat aber gezeigt, dass wir nicht mehr in allen Punkten zu einer deckungsgleichen Beurteilung kommen.“ Bereits am kommenden Sonntag (16. Oktober) im Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte zeichnen der bisherige Co-Trainer Dennis Hübner als Chefcoach und Mauritz Mißner als »Co« verantwortlich.
Kotziampassis hatte den ASC 09 im Dezember 2019 von Tim Schwarz übernommen, der kurzfristig als Interimscoach für Daniel Sekic eingesprungen war. Nach den durch Corona-Unterbrechungen und vorzeitige Abbrüche geprägten Spielzeiten 2019/20 und 20/21 führte Antonios Kotziampassis das Team in der vergangenen Saison über Rang sechs in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Doch schon da lief es mit nur zwei Siegen und zwei Remis aus neun Partien nicht mehr richtig rund. Aktuell stehen nach dem 9. Spieltag lediglich zehn Punkte auf der Habenseite. Zuletzt blieben die Aplerbecker viermal in Folge ohne eigenes Tor.
Obwohl die Kurve zuletzt nach unten zeigt, blickt Samir Habibovic gerne auf die gemeinsame Wegstrecke zurück. „Die Mannschaft hat 2021/22 unter Tonis Leitung eine tolle Vorrunde gespielt. Toni hat viele unserer jungen Talente gefördert und erkennbar weiterentwickelt und maßgeblichen Anteil an unserer Konzeption, junge Spieler durch eine enge Zusammenarbeit von A-Jugend und U23 an die erste Mannschaft heranzuführen“, so der Sportliche Leiter. Nicht zuletzt hat der ASC 09 im Sommer den eigenen »Hecker-Cup« gewonnen und steht aktuell im Viertelfinale des Westfalenpokals – mit durchaus realistischen Chancen, sich erstmals für die 1. DFB-Pokal-Hauptrunde zu qualifizieren.
Menschlich hinterlässt Kotziampassis beim ASC 09 ohnehin eine Lücke. „Toni hat sich komplett mit dem Klub identifiziert. Seine ganze Familie war eingebunden und hat geholfen. Und in der schwierigen Corona-Zeit war er der Erste, der auf Aufwandsentschädigungen verzichtet hat. Das kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen“, sagt Habibovic. „Wir wünschen Toni für die Zukunft alles Gute. Ich bin sicher, dass wir ihn in naher Zukunft wieder an der Seitenlinie sehen werden.“
Text und Foto: Frank Fligge