Am vergangenen verlängerten Christi-Himmelfahrt-Wochenende war nach gut 365 Tagen verzweifelten Wartens mal wieder soweit – das Dirtmasters-Festival rief die versammelten Freeride-Jünger aus der ganzen Welt mal wieder ins beschauliche Winterberg.
Allerdings ist es an diesem Wochenende schnell vorbei mit der Beschaulichkeit. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Tausende Mountainbiker den kleinen Ort zu einem einzigen Party-Hot-Spot machen.
Neben reiner Partystimmung am Abend mit Auftritten von Kultbands wie den H-Blockx sollte natürlich auch der Mountainbikesport nicht zu kurz kommen. Um diesem jährlich revolvierenden Megaevent beizuwohnen, reiste das Team Drecksau mit einer Reisgruppe an, die auch international ihresgleichen sucht. Von Rennfahrern, über eigene Fotografen bis hin zu einem unfassbaren Team, das sich nur mit der psychischen und physischen Unterstützung befasst – ob nun mit Gebrüll an der Strecke oder am Grill.
An dieser Stelle zwei dicke fette Daumen dafür.

Um den ASC hier wieder tatkräftig zu unterstützen ist Team Drecksau mal wieder in Bestbesetzung angereist, um in allen Disziplinen auf Pokaljagd zu gehen.
Am Donnerstag stand für die versammelte Endurogemeinde das Training für die Neuauflage der Enduro Challenge auf dem Zeitplan.
Eine insgesamt 30 km lange Strecke mit 1.200 Höhenmeter schickte die Teilnehmer auf insgesamt 6 Wertungsprüfungen.
Allerdings war die Strecke dann so angelegt, dass sich 1/3 der Teilnehmer am Folgetag das offizielle Rennen schenkte. Hier war, wie bei allen anderen Contests auch, viel internationale Prominenz vertreten. Vom französischen Endurodominator Jerome Clementz, der sich hier den 1. Platz sicher konnte bis hin zu den Freeridelegenden Richie Schley und René Wildhaber aus der Schweiz.
Am gleichen Tag ging dann auch noch der SKS Slopestyle Contest über die Bühne. Hier konnte Chefstyler Sebastian Schneider den 3. Platz für sich beanspruchen – fein gemacht!

Wie gesagt, am Freitag ging dann auch das Hauptrennen der Enduro Challenge über die Bühne, nachdem am Vorabend bei Flutlicht noch ein Seedingrun ausgefahren wurde. Lediglich Nils Schünemann aka. Die Wade stellte sich der nicht gerade anspruchslosen Strecke – alle anderen Enduristen des Team Drecksau entschieden sich für eine Entspannungsrunde in Richtung des Kahlen Astens, weit ab vom harten Renngeschehen – macht auch Spaß :D.
Zeitgleich fand auch noch das erste freie Training für den IXS Downhill Cup statt, der sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe im europäischen Downhillgeschehen gemausert hat.
Unter den Hunderten von Startern waren selbstverständlich auch wieder einige ASC’ler vertreten. Dazu gehörten Gino Schlifske, Philipp Börner, Sebastian Sternemann und Marcel Ludmann. Allerdings war neben der ASC-Prominenz auch noch einige Weltcup-Helden mit am Start, Brook Mc Donald oder der Australier Mick Hannah nebst Schwester, um nur einige zu nennen.
Im vergleich zum vergangenen Jahr war die Strecke viel langsamer, aber dadurch nicht unbedingt einfacher. Für Mick Hannah, der sich am Sonntag den 1. Platz sicher sollte, war es nach eigener Aussage eins der härtesten Rennen, das er jemals gefahren sei. Wird wohl daran gelegen haben, dass es in der Nacht von Samstag auf Sonntag ordentlich geregnet hatte und sich die Strecke so in eine knapp 2 km lange Rutschbahn verwandeln sollte.

Nicht zu vergessen bleibt das 4X-Rennen im Rahmen der Euro 4X Serie. Hier ging ein Großteil der kleinen Drecksäue an den Start. Die Strecke hatte keinerlei Veränderungen im Vergleich zum letzten Jahr und zum reinen Bikeparkbetrieb, was den Lokalmatadoren einigermaßen zu Gute kommen sollte.
Neben Laura Möller, gingen auch noch Lukas Nierath (mit geliehenem Bike – an dieser Stelle fette Props an Carsten Dickmann), Tristan Lösing, Lars Franken und Philip Hedtfeld an den Start.
Bis auf Lars konnten sich alle für das Hauptrennen am Sonntag qualifizieren, Laura sogar mit einem 1. Platz, was ihr die freie Startplatzwahl am Sonntag sichern sollte. Lukas, in Fachkreisen auch Süßie genannt, konnte unter Beweisstellen, dass er im Rennen mal gar nicht so süß ist und kämpfte sich in seiner Altersklasse am Sonntag auf einen verdienten 5. Platz, obwohl nach eigener Aussage auch noch ein Platz im großen Finale drin gewesen wäre. Wie bereits gesagt, der gute Mann war auf einem geliehenen Bike unterwegs.
Laura schaffte es sogar, ihren 1. Platz über die gesamte Renndauer zu verteidigen und sicherte sich so den 1. Platz bei den Ladies.

In Gesamtrückblick kann man wohl sagen, dass es sich um ein durchaus erfolgreiches Rennwochenende für das Team Drecksau gehandelt hat. Dazu kommt natürlich noch eine riesen Portion guter Laune, die sich fast das ganze Wochenende auf einem phantastischen Pegel befand und zwischenzeitlich immer mal wieder über zu kochen drohte.
Der Blick in die Glaskugel für das kommende Jahr sagt schon wieder eine erneute Teilnahme voraus – man darf gespannt sein, mit welcher Aufstellung das Team Drecksau dann am Start ist. Grundlegende Positionen dürften unverändert bleiben, allerdings ist durchaus mit Neuzugängen zu rechnen, um das ganze Mal in Anbetracht der nahenden EM in Polen und der Ukraine (wir lassen uns hier zu keinerlei politischen Aussagen hinreissen! Anm. d. Red.) im Fußballdeutsch auszudrücken.

In diesem Sinne – ab auf’s Rad und bis im nächsten Jahr!

Matthias Kooke