Vierter Spieltag. Dritter Krimi. Zweiter Krimi-Sieg in Folge. Zweiter Derby-Sieg in Folge. Die 1. Damenmannschaft des ASC 09 (FOTO) ist spätestens am Samstagabend in der Unnaer Kreissporthalle endgültig in der Oberliga-Saison 2018/19 angekommen. Nach der knappen Niederlage in Minden und dem erfolgreichen Herzschlag-Finale vor Wochenfrist gegen die PSV Recklinghausen, drehte das Team von Tobias Genau beim bis dahin verlustpunktfreien Königsborner SV in einer brutal spannenden Schlussphase eine Partie, die wenige Minuten vor dem Ende schon verloren schien. Es war ein Sieg des Willens und der Moral. Und man darf nach den jüngsten Eindrücken getrost feststellen: Es hat sich etwas verändert bei den Damen 1. Zum Positiven! Denn in der vergangenen Saison hätten unsere Damen Partien wie gegen Recklinghausen und Königsborn wohl noch verloren. Jetzt treten sie deutlich gefestigter auf und verlieren auch in schwierigen Phasen weder die Geduld noch den Glauben an sich.

Königsborn . . . – da war doch was!? In der harzfreien Kreissporthalle hatte der ASC 09 im Frühjahr mit 13:19 verloren. Es war seinerzeit die vierte Niederlage in Folge und der absolute Tiefpunkt einer Schwächephase, die letztlich den Aufstieg in die 3. Liga kostete. Und diesmal: Trafen die Gäste auf einen personell stark veränderten, mit etlichen Spielerinnen aus der zurückgezogenen Mendener Drittliga-Mannschaft gespickten KSV. Doch von Respekt und Schwäche nichts zu spüren. Beide Teams bekämpften sich von der ersten Sekunde an mit konsequenter Defensivarbeit. Und beide Teams hatten eine erstklassige Torfrau zwischen den Pfosten: Sarah Ebel (Königsborn) war aus dem Rückraum kaum zu bezwingen. Und Jana Möllmann im ASC 09-Gehäuse zog den Gastgeberinnen ebenfalls immer wieder mit Klasseparaden den Zahn.

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3:1 (7.) – 4:4 (13.) – 7:4 (18.) – 8:8 (25.) – 11:10 zur Pause. Nein, ein Torfestival war es nicht. Aber spannend war es – bis hierher mit leichten Vorteilen für Königsborn.

Das änderte sich nach dem Wechsel, weil der ASC 09 jetzt in der Deckung noch präsenter und energischer war. Der KSV fand überhaupt keine Lücken mehr; praktisch jeder Angriff der Gäste, die erst nach 16:03 Minuten der zweiten Halbzeit erstmals wieder ins Tor trafen, führte über „Zeitspiel“. Aber auch unsere Damen erzielten in dieser Phase lediglich drei Treffer, führten mit 11:13, gerieten aber bis zur 53. Minute durch einen 5:0-Lauf des KSV scheinbar vorentscheidend mit 14:17 in Rückstand. Denkste!!! Maren Rynas, Annika Kriwat und Sonia Zander glichen zum 17:17 aus, und als Vivien Busse 1:01 Minuten vor dem Ende auch ihren sechsten Siebenmeter nervenstark verwandelte, führten plötzlich wieder die Gäste. Unter dem Jubel der mitgereisten Fans verteidigte das Team den knappen Vorsprung über die Zeit.

Apropos Siebenmeter: In den zurückliegenden Partien hatten die Spielerinnen von Tobi Genau reihenweise Strafwürfe versiebt. Und auch die Partie in Königsborn begann mit zwei Fehlwürfen durch Carolin Hohloch. Doch dann führte der Weg zum Sieg ausgerechnet über die „Marke“. Weil Vivi Busse ihre Abgebrühtheit wiederfand.

Mit 6:2 Punkten hat sich die Mannschaft nunmehr in der Spitzengruppe angemeldet. Und dort will sie sich mit einem weiteren Sieg im nächsten Derby gegen HC TuRa Bergkamen am kommenden Sonntag (7. Oktober, 15 Uhr, Sporthalle Aplerbeck 1) natürlich festsetzen.

ASC 09:
Jana Möllmann; Inga Spaan, Annika Kriwat (3), Vivien Busse (7/6), Kristin Gesing, Sonia Zander (1), Mona Bratzke, Carolin Hohloch (3), Sara Gesing (1), Maren Rynas (3), Leonie Schmitz, Julia Feldmann