Sein Platz beim ASC 09 ist ihm für alle Zeiten sicher. In den Herzen der Mitglieder, aber auch im Aplerbecker Waldstadion, wo die Fläche vor dem Kabinengebäude anlässlich seines 90. Geburtstages in Willi-Hänel-Platz umbenannt wurde. Im Alter von 97 Jahren ist der Ehrenvorsitzende des Traditionsvereins jetzt gestorben. Der ASC 09 trauert – und dankt einem großen Sportsmann und großartigen Menschen für seine beeindruckende Lebensleistung.

Geboren am 16. Oktober 1924, trat Willi Hänel wenige Wochen nach Kriegsende, am 1. August 1945, in den ASC 09 ein. Handball – das war seine Sportart und seine Stammabteilung. Er hat – natürlich – selbst aktiv gespielt. Er hat Anfang der 1970er Jahre die 1. Damenmannschaft gegründet und trainiert. Der spätere Aufstieg des Teams in die 3. Liga hat ihn mit Freude und Stolz erfüllt. Ebenso die Erfolgsgeschichte der Fußballabteilung mit Aufstiegen bis in die Oberliga.

Als Vorsitzender der Handballabteilung und des Hauptvereins hat Willi Hänel die Entwicklung „seines“ ASC 09 zu einem der größten und erfolgreichsten Mehrspartenvereine Dortmunds nicht nur begleitet – er hat sie konsequent vorangetrieben und maßgeblich geprägt. Auch vor schweren Entscheidungen, wie der Auflösung der Schwimmabteilung, scheute er sich nicht, weil er stets das große Ganze im Blick hatte.

Was Willi Hänel aber vor allem ausmachte: Er konnte mit Menschen! Er begegnete ihnen mit Respekt, Verständnis und Offenheit, war ein Meister im Vermitteln und Schlichten, wenn es mal Probleme gab. Er verstand es, andere zu überzeugen, zu begeistern und – wie man heute sagt – „mitzunehmen“. Immer mit einem freundlichen, zugewandten Lächeln auf den Lippen. Sowohl im Verein als auch in seinem Beruf als Rektor der Aplerbecker-Mark-Grundschule setzte er sich vor allem für Kinder und Jugendliche ein.

Wenn irgendwo Hilfe und Unterstützung benötigt wurden, war Willi Hänel meist schon da. Er engagierte sich auch im Deutschen Roten Kreuz, übernahm 1963 zunächst die Leitung des Jugendrotkreuzes in Dortmund und 1979 als Vorsitzender des damaligen Notvorstandes die Geschicke des DRK-Kreisverbandes, der ihn ebenfalls zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Hänel setzte sich für Spätaussiedler ein. Von 1990 bis 2007 leitete er den Arbeitskreis Rostow-Hilfe, begleitete selbst viele Hilfstransporte an den Don.

1991 wurde Willi Hänel mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Beim ASC 09 war Willi Hänel mehr als 76 Jahre lang Mitglied. Auch im hohen Alter verfolgte er die Entwicklungen in seinem Sportverein mit großem Interesse, mischte sich ein, stellte die richtigen Fragen und stand als wertvoller Ratgeber zur Verfügung. Sein Tod reißt eine große Lücke. Der ASC 09 trauert mit seinen Angehörigen und Freunden. Die Erinnerung an ihn wird weiterleben, die Dankbarkeit wird bleiben. Denn wann immer wir durch den Torbogen aus Naturstein ins altehrwürdige Waldstadion gehen, betreten wir zu allererst den Willi-Hänel-Platz.