Als sich die Handball-Abteilung des ASC 09 Anfang Februar von Damen-Trainer Marcel Schatten trennte und Daniel Buff kurzfristig als Interimslösung einsprang, war die Idee des Vorstandes, dass sich daraus eine längere Zusammenarbeit entwickeln könnte. Am Ende erfüllte sich die Hoffnung: Der B-Lizenz-Inhaber, der eigentlich andere Pläne hatte, wird auch 2024/25 als Chef auf der Bank des Oberligisten sitzen. Vorgänger Schatten wurde am letzten Heimspieltag nach fast zweijähriger Tätigkeit mit Applaus verabschiedet.

Sieben Spiele hat Daniel Buff zum Ende der Saison 2023/24 noch mit den ASC 09-Damen bestritten. Legt man das bloße Zahlenwerk zugrunde, war die Zeit mit 5:9 Punkten mäßig erfolgreich. In diesem Fall aber ist die Statistik wenig aussagekräftig. Denn Buff, ein ruhiger, reflektierter Charakter, der sein Temperament während der Übungseinheiten und der 60 Minuten Spielzeit am Spielfeldrand auslebt, übernahm die Mannschaft in einer schwierigen Situation vor einem sehr schwierigen Restprogramm. Sein großes Verdienst: In vielen, vielen Gesprächen hat er den Kader wieder geeint – und mit einem anspruchsvollen Training neue Motivation geweckt. Schließlich war es der ausdrückliche Wunsch der Mannschaft, mit ihm weiterarbeiten und ambitionierte Ziele in Angriff nehmen zu wollen, der Buff überzeugte, beim ASC 09 zu bleiben.

„Wir haben mit Daniel einen Trainer gewinnen können, der sportlich klare Vorstellungen hat, konsequent auf das Leistungsprinzip setzen wird und das nötige Durchsetzungsvermögen mitbringt“, sagt Frank Fligge, Abteilungsleiter Handball. „Darüber hinaus hat Daniel Lust darauf, junge Spielerinnen zu entwickeln – und von solchen Talenten, denen wir perspektivisch den Sprung in die 1. Damenmannschaft zutrauen, haben wir derzeit in der A- und B-Jugend einige.“ Erfahrung bringt Buff, von Beruf Ausbilder bei der Polizei, ebenfalls mit. Zehn Jahre lang hat er in Schalksmühle in der 3. Liga gespielt, dann die Herren der PSV Recklinghausen und die Damen von ETSV Ruhrtal Witten in der Oberliga, zuletzt schließlich die Landesliga-Herren der TSG Herdecke gecoacht. „Daniel hat an sich selbst den Anspruch, immer 100 Prozent einzubringen. Ich bin sicher, dass er diese Einstellung auf unser Damenteam übertragen und dadurch das volle Potenzial aus dem Kader herauskitzeln wird.“

Als Co- und Torwarttrainer steht ihm dabei mit Benjamin Hoffmann ein weiterer Wunschkandidat von Mannschaft und Vorstand zur Seite. Hoffmann war schon unter Buffs Vorgänger Marcel Schatten Assistent, hatte sein Amt nach der vorzeitigen Trennung aus Loyalität zunächst niedergelegt – und steigt nun wieder ein. Nicht zuletzt deshalb, weil Schatten selbst ihn dazu ermuntert hat. Eine starke Geste des ehemaligen Coaches, der fast zwei Jahre lang sehr gute Arbeit geleistet hat und am letzten Heimspieltag der Damen 1 mit Dank und Respekt verabschiedet wurde. „Die Zusammenarbeit mit Marcel war erfolgreich und hat großen Spaß gemacht“, sagte Abteilungsleiter Frank Fligge. „Dass das Ende schneller und anders kam als gedacht, lag einfach daran, dass wir die Perspektive Richtung Zukunft suchen mussten.“ Schatten selbst hatte Ende November 2023 erklärt, dass er aus beruflichen Gründen nicht über das Saisonende hinaus zur Verfügung steht. Mit ihm hörte auch Physiotherapeut Jan Pietrowski auf, der ebenfalls unter dem Applaus von Team, Vorstand und Zuschauer*innen verabschiedet wurde.

Fotos: Uwe Kushauer