Vier Tage nach dem Verlust der Tabellenspitze durch das 1:2 im Oberliga-Spitzenspiel bei den Sportfreunden Lotte hat der ASC 09 Platz eins zurückerobert. Die Aplerbecker setzten sich am Ostermontag gegen den Tabellensechsten SV Schermbeck mit 2:1 (1:0) durch und weisen nun 54 Zähler auf. Lotte (52) kam wenige Kilometer Luftlinie entfernt beim abstiegsgefährdeten FC Brünninghausen nicht über ein 0:0 hinaus und rutschte – bei allerdings einer Partie Rückstand – sogar auf Rang drei ab, weil Türkspor Dortmund durch einen Doppelpack in der Nachspielzeit mit 4:2 gegen Rheine gewann und jetzt 53 Zähler aufweist. Es knistert also gehörig im Kampf um die beiden Aufstiegsplätze, zumal auch Erkenschwick (50) nach dem 3:0 gegen Sprockhövel voll im Rennen ist.

Schon 88 Minuten waren gespielt vor rund 500 Zuschauern im Emscherstadion, und so ganz allmählich tickte dem überzeugenden, über weite Strecken hoch überlegenen ASC 09 die Restzeit von der Uhr, als Lars Warschewski (Foto) im Strafraum den Ball erhielt. Der Mittelfeldspieler schlug noch einen Haken, nahm den Kopf hoch, nahm Maß und versenkte das Leder zum 2:1 im Schermbecker Gehäuse. SVS-Keeper Sebastian Wickl hatte die Hand noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Es war die späte Erlösung in einem Spiel, in dem sich die Gastgeber eigentlich nur eines vorzuwerfen hatten: Dass sie aus ihrer Überlegenheit bis dahin zu wenig Kapital geschlagen und es so unnötig spannend gemacht hatten.

Eine Halbzeit lang spielte im Grunde nur der ASC 09. Doch es dauerte 28 Minuten, ehe sich die drückende Überlegenheit des Teams von Spielertrainer Marco Stiepermann, der nach seiner Sperre wieder mit von der Partie war, auch im Ergebnis niederschlug. Dafür war der Treffer um so schöner. Torjäger Maximilian Podehl legte auf Semin Kojic ab, und der Winter-Neuzugang zirkelte den Ball aus halblinker Position unhaltbar ins lange Eck – 1:0. Quasi mit dem Halbzeitpfiff hätten die Gastgeber dann eine Dreifach-Chance zum zweiten Treffer nutzen müssen. Zunächst scheiterte Julian Franke an Wickl. Den Abpraller setzte Warschewski aus 12 Metern Entfernung als Aufsetzer an die Latte, und im dritten Versuch fand Podehl die wiederum seinen Meister im Schermbecker Torwart. Unglaublich!

Unglaublich auch, dass die in den ersten Minuten nach der Pause deutlich präsenteren Gäste mit ihrer ersten Chance im Spiel prompt zum Ausgleich kamen. Zugegeben: Auch der war sehenswert. Lukas Steinrötter drosch den Ball in der 56. Minute aus 14 Metern halbrechter Position mit vollem Risiko volley in den Winkel – keine Abwehrchance für den bis dahin beschäftigungslosen ASC 09-Keeper Joshua Mroß.

Schermbecks agiler Start in Halbzeit zwei erwies sich jedoch als Strohfeuer. Aplerbeck übernahm wieder die Initiative und die Hoheit über das Spiel – allein: Was immer die im letzten Drittel bisweilen etwas zu kompliziert spielenden Gastgeber auch probierten, der Ball wollte nicht ins Tor. Bis zu jener 88. Minute, in der Lars Warschewski sein Team erlöste. Spät. Aber hochverdient!

ASC 09:
Joshua Mroß; Julian Franke, Jan-Patrick Friedrich, Jan Stuhldreier, Elias Boadi Opoku, Marco Stiepermann (72. Tim Kallenbach), Jannik Urban, Lars Warschewski (90+2 Ermias Simatos), Luis Weiß (82. Josue Santo), Semin Kojic (82. David Vaitkevicius), Maximilian Podehl
Tore:
1:0 (28.) Semin Kojic, 1:1 (56. Lukas Steinrötter), 2:1 (88.) Lars Warschewski
Nächstes Spiel:
Sonntag, 7. April, 15:30 Uhr: TuS Ennepetal – ASC 09

Foto: Martin Hammeke